Zunächst gelang es unserer Mannschaft, besser ins Spiel zu kommen, und der Gegner wurde frühzeitig in seinen Angriffsbemühungen gestört. So ergaben sich in der ersten halben Stunde Feldvorteile, die sich auch im Chancenverhältnis bemerkbar machten. In der Heidener Drangphase fiel dann das 1:0 per Handelfmeter (30.) durch Zimmermann und verdient ging es so in die Halbzeit.
Nach der Pause verlief es zunächst weiter gut. Die Gäste dezimierten sich selbst und ein Spieler wurde vom Platz geschickt. Unabhängig der Vereinsfarbe möchte ich anmerken, dass die Aussage: „Ich hab‘ den Ball nicht ins aus geschossen“ eher zu den harmloseren Meckereien zählt. Wenn ich die letzten Wochen betrachte, mache ich mir Gedanken, ob die Gewichtungen bei den persönlichen Strafen nicht völlig unverhältnismäßig aus dem Ruder laufen. Ordnung, Ruhe und Respekt gegenüber dem Spielleiter sind wichtig. Mir scheint aber, dass der Schutz der Spieler gegenüber Foulspielen und körperlichen Attacken (nicht in diesem Spiel) vollkommen dem Geltungsbedarf des Mannes mit der Pfeife untergeordnet wird/werden soll.
Schiedsrichter verlieren allerdings keine Zweikämpfe oder vergeben Torchancen, so dass die Verantwortung für die neuerliche Niederlage nur bei uns selbst zu suchen ist. Sie spiegelt so manches wieder, was in der Saison nicht läuft. Trotz verschiedener „Ansätze“ glaube ich, dass es eine alte Fußballerweisheit unsere Situation gut beschreibt: „Ein Spiel dauert 90 Minuten“ – und da liegt das Problem.
Denn nach dem Feldverweis und der daraus resultierenden Überzahl hatte die Mannschaft es selbst in der Hand, ruhig und gelassen das Spiel zu Ende zu bringen. Doch kam nun die Phase, in der man über mangelnde körperliche Fitness sprechen muss. Wir haben es nicht mehr geschafft, in der Offensive die nötigen Meter zu gehen und Anspielstationen zu schaffen, um den Ball vom eigenen Tor fern zu halten. So kam der Gegner über eine Ecke und dem sich im Anschluss ergebenden Elfmeter zum Ausgleich. Auch jetzt war eigentlich noch nichts verloren. Doch hier zeigte bereits die Körpersprache ein eindeutiges Bild. Kein Pushen, keine positive Reaktion. So passiert es dann auch, dass man sein Positionsspiel komplett vernachlässigt und sich plötzlich 2mal ohne Not auskontern lässt (70. + 78.). Und auch hier sage ich: Konzentration ist Fitness die man trainieren muss. Die Gegentore Vier (82.) und Fünf (90.) sowie der zwischenzeitliche Anschluss (86.) sind da nur noch Randnotiz.
Es bleibt daher wie in den vergangenen beiden Spielzeiten nun ein Stück weit Charakterfrage. Die Mannschaft hat für mich gezeigt, dass sie punkten kann. Man muss allerdings 90 Minuten alles abrufen und sich vor allem in schwierigen Phasen unbeirrt auf sein Ziel konzentrieren. Noch ist es nicht zu spät, Donnerstag geht es weiter mit einem Heimspiel gegen Augustdorf II. Anschließend haben wir noch 8 Wochen Zeit, um uns den Aufgaben zu stellen, und alles dafür zu tun, diesen Nichtabstiegsplatz zu verteidigen. Diese Phase wird mit einem Training am 14.04. starten…
BSV II: Barbiere- Salzburg, Scharf, Letmade (ab 65. Rottschäfer), Kepper (79. Heitländer); Johanning, Zimmermann, Harbron, Kunz (71. Tacke); Treffer, Bracht.