Ein Himmel – verschiedene Horizonte!

BSV II gewinnt 2:1 gegen Spvg. Hagen Hardissen I

Dem Trainer war klar „Du bist heut‘ mein Manndecker –  das ist die einzige Lösung“. Dem Spieler war klar „ich spiel heute Mittelfeld, da kann ich‘s entscheiden“. Das man trotz gleicher Fakten unterschiedlich auf eine Situation reagieren kann, hat schon K. Adenauer trefflich beschrieben als er sagte: „Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont“.

Wer nach dem 10:0 im Mai und dem Sieg in der Vorbereitung gegen unsere Erste Mannschaft heute auf drei Punkte setzte hatte sicherlich auch seinen „eigenen Horizont“, doch darin lag von Beginn an unsere Chance. Mit veränderter taktischer Grundausrichtung und frischem Personal gingen wir ins Stadt-Derby, gewillt die verlorenen Punkte der letzten Woche (1:2 gg. Kachtenhausen) zurück zu holen. Doch trotz Verstärkung durch Hecker, Ernst und Johanning war die Personaldecke dünn, denn mit Barbiere, Diekmann & Co. fehlten wiederum acht Spieler die ansonsten auch zum Team gehört hätten.

Bei ungemütlichem, aber weitestgehend trockenen Verhältnissen nahmen wir von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand. Insbesondere das Zentrum wurde domminiert und ein Eckenverhältnis von 6:1 nach 20 min.  deutete bereits die Richtung an. Zu bemängeln war zu diesem Zeitpunkt lediglich die Chancenauswertung. Auch wenn der junge Hagener Keeper ein ums andere Mal stark reagierte, hätte es zur Pause mindestens 2:0 stehen müssen. Auf der Gegenseite war Hagen erstaunlich harmlos. Kaum einmal wurde der Ball in den Strafraum gebracht, so dass bis zum Seitenwechsel lediglich eine Schusschance zu verzeichnen war. Hohe Bälle waren sichere Beute, denn auch wir hatten mit Krähe als Vertreter für F. Barbiere einen sicheren Rückhalt. So ging es unter dem „geschlossenen Abendhimmel“ torlos in die Kabine – Hagen mit dem Ausblick alles besser zu machen, wir mit dem Willen nicht nach zu lassen.

Nach dem Wechsel ein kaum verändertes Bild. Hagen fand „den Schalter“ nicht, oder anders gesagt, wir machten weiterhin das Licht aus. Nach vorne sorgten Ferdinand Lange und Niklas Ernst zusammen für ordentlich Betrieb, im Mittelfeld hatten Harbron und die Johannings die notwendige Dominanz und in der Abwehr „langweilte“ sich weiter der  „Wunschmanndecker“ –  der Plan des Trainers mit ihm schien aufzugehen.

In der 61. Minute entwischte Ernst erneut seinem Gegenspieler Voigt und tauchte zum zweiten Mal an diesem Abend vor dem Gästekeeper auf.  Gut für F. Lange, dass das Duell erneut an den Hagener ging, denn so konnte er sich 30 Sekunden später über eine Hereingabe freuen und diese zum umjubelten 1:0 verwerten. Hagen war nun wacher, wir für einen Moment unentschlossen, wie es weitergeht (Ergebnis sichern/oder ausbauen). Hagen nutzte nach einem schnellen Einwurf unsere Unachtsamkeit und kam mit Ihrem besten Spielzug bis zur Grundlinie, die Hereingabe war nicht mehr zu verteidigen und es Stand promt, und völlig unverdient 1:1 (73.). Für einen Moment war das Spiel wieder völlig offen. Wer weiß wie es ausgegangen wäre, wenn nicht der Hagener Kizmann direkt neben dem Unparteiischen das Wort „Spinner“derart lauthals geäußert hätte, dass dieser nicht anders konnte als ROT zu ziehen.

Entbunden von lästiger Abwehrarbeit konnte nun Hecker seiner aufgestauten Energie freien Lauf lassen und im Mittelfeld für erneute Belebung sorgen. Die Rollen waren damit wieder verteilt wie beim Stand von 0:0. Zehn Minuten später, Einwurf eines ehemaligen Abwehrspielers, Johanning tankt sich im 16er gegen drei Mann durch und schließt zum entscheidenden 2:1 (82.)ab. Die letzten zehn Minuten verteidigten dann alle (auch der mehrfach erwähnte) den Sieg und freuten sich über die drei Punkte. Einigkeit unter dem Müssner Nachthimmel –  verschiedener Horizonte hin oder her.

BSV II: Krähe, Kurnaz (60. N.Önen), Hecker, Harbron, Salzburg, Matt (65. Bekk), Harbron, J.Johanning (89. F.Barbiere), Ernst Lange, T. Johanning, Köhler

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