„Zwanzig zu Zwölf“ – Das Verhältnis der zur Verfügung stehenden Spieler lässt aber weder einen Rückschluss auf das Ergebnis zu, noch konnte man auf dem Platz von einer personellen Überlegenheit unseres Teams sprechen. Manche behaupteten allerdings später, es könnte an unserem rechten Außenverteidiger gelegen haben. Dieser nahm die Kabinenansprache wohl etwas zu wörtlich („auch mal drauf gehen“), als er plötzlich auf der linken Bahn (Höhe gegnerischer Eckfahne) auftauchte um sich in Minute 20 seine zweite gelbe Karte der Saison abzuholen.
Die TSV’ler spielen seit diesem Jahr übrigens unter einem in Lage bekannten“Coach“. Andreas Reil, der wohl so neu ist, dass sein eigener Betreuer für den Spielberichtsbogen nach dem Namen Fragen musste… (Dialog: „Andy…? Wie heißt er noch mal…?“ – „Er heißt Reil – keine Ursache“)
Zeit für diese Randbemerkungen bleibt, weil der Rest des Spiels schnell erzählt ist: noch bevor Detmold sich für 50 Minuten komplett in unserer Hälfte einnisten konnte, holte Ingo Treffer einen Elfmeter in der 22. Minute heraus, der eiskalt von Jörg Letmade verwandelt wurde. Vor allem in den folgenden 25 Minuten brannte es ein ums andere mal im eigenen 16er.
Mit der Führung zur Pause und noch größerer Laufbereitschaft in Halbzeit 2 konnten die meisten Angriffe bereits vor dem eigenen Strafraum gestoppt werden. Aus dem Gewühl heraus, und der eigentlich schwersten Möglichkeit markierte der aufgerückte Detmolder Libero dann in der 65. Minute den Ausgleich. Ein solcher Ausgleich fand anschließend wieder im Bereich „Personal“ statt. Gelb-Rot hieß es auch für einen Detmolder, so dass die Schlußviertelstunde wieder ausgeglichen agiert wurde.
Drei Punkte sollten nun her, und die Sicherheit der vorangegangenen Überzahl war weg. Als in der 90. Minute Harbron auf der rechten Seite durchstartete und auf den am 16er wartenden Treffer „zurücklegte“ war die Welt dann auch komplett in Ordnung. Wunderbare Direktabnahme Tor – nur der Abseitspfiff des wohl einzig „richtig“ stehenden Mannes auf dem Platz störte….
Warum unser Gast, der ruhmreiche Verein vergangener Tage, nur mit zwölf Spieler anreiste blieb unaufgeklärt, zumindest ihren Trainer kennen sie nun auch mit Namen. Ich bin froh am Sonntag mit der Qual der Wahl gesegnet gewesen zu sein, was auch auf die tatkräftige Unterstützung von Michael zurückzuführen ist, der reichlich Personal abgab. Die Kehrseite der Medaille sind zwar 6 unzufriedene, die einen Sonntag länger auf Ihren Saisonstart warten müssen, aber die Vergangenheit hat ja gezeigt, dass genau diese Spieler am Ende einer langen Saison den Unterschied machen.